N05D - Geburten

Wussten Sie, dass Portugal werdenden Müttern eine Reihe von Möglichkeiten bietet, von der Krankenhausgeburt unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal bis zur Hausgeburt mit Hilfe von Hebammen? Dieses Bulletin behandelt diese Möglichkeiten und bietet weitere Informationen dazu, was nach der Geburt eines Kindes zu tun ist.

Früher gab es in Portugal viele Hausgeburten mit Hilfe einer Hebamme. Heute werden die meisten Frauen im Krankenhaus entbunden, da die Medizin dies im Fall von Komplikationen für sicherer hält. Inzwischen ist es schwierig, Ärzte und Hebammen für eine Hausgeburt zu finden, aber nicht unmöglich, wenn man danach sucht. Auch Krankenwagenfahrer können im Notfall als Geburtshelfer fungieren. Sie bringen Mutter und Kind anschließend ins nächstgelegene Krankenhaus, in dem dann die Routinemaßnahmen ergriffen werden. 

Wenn eine Frau glaubt, schwanger zu sein, kann sie dies durch einen Schwangerschaftstest aus der Apotheke (ca. € 10) selbst feststellen. Ist dieser positiv, geht sie normalerweise zum Arzt, um die Schwangerschaft als solche bestätigen zu lassen, den Schwangerschaftsmonat festzustellen und die monatlichen Untersuchungen festzulegen. 

Sie haben die Wahl zwischen dem öffentlichen Gesundheitsdienst und em privaten Sektor. Wenn Sie Residentin und in der portugiesischen Sozialversicherung sind, haben Sie eine Número do Utente, die vom Gesundheitsministerium zugeteilt wird. Sie erhalten dann ein Heft mit dem Namen Boletim de Saúde da Gravidez (Gesundheitsbericht zur Schwangerschaft), und alle Untersuchungen vor und zwei Monate nach der Geburt sowie die Geburt selbst sind vollständig kostenlos. Der Vater oder eine andere Person nach Wahl der Mutter kann bei der Geburt anwesend sein. 

Die Alternative ist der private Gesundheitssektor, der zu bezahlen ist. Es gibt viele Privatpraxen und einige private Krankenhäuser. Sie sind leicht in der Online-Version  Telefonbuch online der Gelben Seiten oder im afpop ADvantage Dirctory (das neue CONNECT) zu finden. Wer neu in Portugal ist, wird sich vielleicht bei einem Arzt wohler fühlen, der die Muttersprache spricht oder Geburtstechniken nutzt, die im portugiesischen öffentlichen System nicht gebräuchlich sind. 

Das Krankenhaus, in dem entbunden wird, stellt einen Geburtsschein aus. Dieser wird normalerweise für die Ausstellung des Certidão de Nascimento (Geburtsurkunde) durch das Conservatória do Registo Civil (Standesamt) gebraucht. Bei einer Hausgeburt erkären die Eltern auf dem Standesamt die Geburt des Kindes und erhalten dann die Geburtsurkunde. 

Eine Geburt sollte innerhalb von 20 Tagen auf dem Standesamt des Geburtsortes oder online , oder dem des gewöhnlichen Wohnsitzes der Mutter gemeldet werden. Diese Meldung sollte bei verheirateten Eltern von einem Elternteil, bei nicht verheirateten von beiden Eltern vorgenommen werden. Das Gesetz nimmt an, daß der Ehemann der Mutter der Kindsvater ist. Ist der Kindsvater nicht der Ehemann, kann die Mutter dies auf dem Standesamt erklären. Sie hat dann 60 Tage Zeit, das Verfahren zum Afastamento de Presunção de Paternidade (Nichtanwendung der Vaterschaftsvermutung) einzuleiten.

Ist der für das Kind gewählte Name als portugiesisch anerkannt, sind die einzigen für die standesamtliche Anmeldung nötigen Dokumente der Geburtsschein des Krankenhauses und die Personalpapiere der Eltern. Nur Ausländer oder Portugiesen mit doppelter Staatsangehörigkeit können ausländische Namen nehmen. Der Eigenname des Kindes darf aus nicht mehr als 6 Silben und zwei Worten bestehen, z.B. António Manuel oder Ana Maria, der Familienname darf bis zu 4 Familiennamen umfassen, z.B. Soares Reis Silva e Sousa. Die Familiennamen müssen entweder von einem oder beiden Elternteilen stammen oder von jemandem, dessen Namen zu führen einer der Elternteile das Recht hat, z.B. die Familiennamen der Großeltern.

Die erste Bürgerkarte (Cartão de Cidadão) des Kindes, die innerhalb eines Jahres nach der Geburt beantragt wird, ist kostenlos.

Bei der Beantragung des ersten Cartão de Cidadão werden auch die Zivilidentifikationsnummer (NIC), die Steueridentifikationsnummer (NIF), die Sozialversicherungsnummer (NISS) und die SNS-Gesundheitspflegenummer (Nº de Utente) zugeteilt. Sie müssen nicht im Voraus zu vereinbaren.

Seit der im Jahr 2020 verabschiedeten Änderung des portugiesischen Staatsangehörigkeitsgesetzes (Lei de Nacionalidade Portuguesa Lei n.º 37/81), haben in Portugal geborene Kinder von Ausländern nach einfacheren Kriterien Anspruch auf die Staatsbürgerschaft. Daher wird Kindern ausländischer Eltern (sofern beide nicht portugiesische Staatsbürger sind) die portugiesische Staatsbürgerschaft verliehen, sofern mindestens ein Elternteil ein Jahr in Portugal gelebt hat. Kinder von Ausländern haben auch oft das Recht auf die Staatsbürgerschaft der Eltern. Das Verfahren hierbei ist unterschiedlich und wird üblicherweise mit dem entsprechenden Konsulat geklärt. Manchmal ist es nötig, die Geburt beim Konsulat zu melden, um die Staatsbürgerschaft für das Kind zu erhalten. 

Der Inhalt ist nur für Mitglieder verfügbar.

Allianz Partner

MedalTurismo do AlgarvePortugal Resident

Assoziierten Partner

algarvedailynews.deNederlandstalige Club (NCA) Portugal